Hunderassen Harrier

Harrier

Geschichte:
Das französische Wort "Hare" bedeutet zu deutsch "Hase", und schon vor Hunderten von Jahren muß der Hare Hound, später Harrier, in England als Hasenjäger tätig gewesen sein. Die bekannte Vorgeschichte der Rasse reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Harrier-Meute eines gewissen Sir Elias of Midhope wurde 1260 schriftlich erwähnt. Verfolgt man den Werdegang der Rasse, so trifft man immer wieder auf Meuten, die im Lauf der Jahre durch besondere Leistung von sich reden machten. So z. B. die Meute von Holcombe im 17. und die Meute von Cambrdgeshire Mitte des 18. Jahrhunderts. Bei seiner Arbeit lief der Harrier den Jägern voraus, nahm die Fährte auf und blieb dem Wild auf den Fersen. Dank seiner feinen Nase, dem klugen Kopf und der festen Konzentration auf ein Ziel, bewährte er sich bei dieser Aufgabe ganz ausgezeichnet.

Auf den Gütern der vornehmen Jäger entstanden im Lauf der Zeit verschiedene Harrier-Typen, etwa die weiß-rangefarbenen Somerset oder West County Harrier, die Ende des 18. Jahrhunderts entstanden. Im Jahr 1889 gab es aber erstmals eine Harrier-Ausstellung und kurz danach gründeten sich zwei Organisationen, die sich zum Ziel setzten, diesen Jagdhund als reine Rasse zu züchten. Eine Trennung vom Foxhound und Harrier war sehr schwierig. Sie stammen von den gleichen Laufhundvorfahren ab und unterseichen sich hauptsächlich in der Größe. Allerdings kamen beim Harrier immer wieder blaugestichelte Exemplare vor. Möglichweise läßt das auf eine Verwandtschaft mit dem französischen Bleu de Gascogne schließen. Auch mit dem Beagle hat der Harrier Ähnlichkeit.

Auch bei der Jagd zu Pferde hat sich der Harrier bewährt. Dabei mußte der Hund die Beute in möglichst gerader Linie treiben. Und wenn auch manche Meuteführer den Harrier bis heute als Foxhound im Kleinformat belächeln, hat er sich in England genau wie auf dem europäischen Kontinent und in den Vereinigten Staaten durchgesetzt. Er wird inzwischen aber auch als Begleithund gehalten, wobei er sich als friedlicher, pflegeleichter Kamerad erwiesen hat. Allerdings ist errecht selbständig und wenig an den Menschen gebunden, braucht also eine äußerst konsequente Erziehung.

Wesen, Haltung:
Ursprünglich galt dieser mittelgroße Laufhund als Spezialist für die Hasenjagd, doch durch Einkreuzung des Foxhounds konnte der Harrier sein Aufgabenfeld auf den Fuchs erweitern. Durch langjährige Erfahrung ist er zu einem erfolgreichen, kampferprobten Jagdhund geworden. Weites, ebenes Land ist sein Lebensraum, und dort bringt er auch tolle Leistung. Und man spürt die Leidenschaft, die dieses kräftige und dennoch leichte, schnelle, ausdauernde Tier für seinen Job empfindet. Während seiner Ausbildungszeit sollte der Hund nur eine Bezugsperson haben. Dieses Herrchen oder Frauchen muß dann nicht nur mit ihm üben, sondern ihm auch sein Futter hinstellen, ihn streicheln, mit ihm reden und sich mit ihm zusammen ausruhen. Zweimal täglich eine Viertelstunde üben bringt mehr als einmal täglich eine halbe Stunde.

Der Harrier fühlt sich überall dort wohl, wo sein Herrchen oder Frauchen mit ihm jagen darf. Die bevorzugte Beute dieses Hundes lebt vor allem im Flachland, in der Steppe oder in leicht hügeligem Gelände. In der Stadt wird der Harrier unglücklich. Hier sieht er nur ein Hochhaus nach dem anderen. Er kann sich nicht austoben und schon gar nicht auf die Jagd gehen.

Den Harrier sollte man nicht mit dem Beagle-Harrier verwechseln. Dieser ist wesentlich kleiner und harmonischer gebaut. Auch Kleinwildjäger englischfranzösischer Herkunft sehen ähnlich aus, sind jedoch leichter und wirken vornehmer. Und der Hamiltonstövare, ein schwedischer Jagdhund und das Produkt eines Züchters namens A. P. Hamilton, gleicht dem Harrier ebenfalls sehr.

Ernährung, Pflege:
Außerhalb der Jagdsaison braucht der Harrier pro Tag 500 g Fleisch, 250 g Gemüse und 250 g Reis oder Nudeln. Wenn der Hund jedoch arbeitet, hat er einen erhöhten Bedarf an Proteinen wie gehackte Innereien. Wenn man die Herkunft des Fleisches kennt, kann man dem Hund das Fleisch auch roh vorsetzen. So mag er es am liebsten. Er frißt auch gerne trockenes Brot. Aber dabei sollte man darauf achten, daß das Brot nicht schimmelig oder feucht ist. Dadurch bekommt der womöglich Durchfall.

Sein Fell sollte regelmäßig gebürstet werden, besonders, wenn er von der Jagd heimkehrt. Nach der Jagd verstecken sich auch gerne Parasiten, wie Flöhe, Zecken, Läuse oder Milben im Fell des Hundes.

Widerristhöhe: Zwischen 48 und 56 cm für beide Geschlechter.

Gewicht: Etwa 22 bis 27 kg für beide Geschlechter.

Farbe:
Alle Farbtönungen von Schwarz bis Orange auf normalerweise weißem Grund; in Frankreich mindestes dreifarbig mit schwarzem Mantel auf dem Rücken.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 Jahre

Weitere Infos unter:

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