Hunderassen Pudelpointer

Pudelpointer

Geschichte:
Der erste Pudelpointer, eine Hündin, war das Produkt einer Zufallspaarung zwischen einem großen braunen Pudel und einer braunen Pointer-Hündin. Er bzw. sie brachte Züchter auf die Idee eine Pudelpointer-Rasse zu kreieren. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts hatten sich besonders die berühmten Züchter und Hundekenner Hegewald und Oberländer sowie der Förster Walter darum bemüht - mit Erfolg. Die verwendeten Pointer waren wahrscheinlich kurz- und rauhhaarige Deutsche Vorstehhunde und Pudel (möglicherweise französische Barbets), die noch für die Jagd verwendet wurden und keine ausgesprochenen Begleithunde waren.

Zunächst war es schwierig, eine Einheitlichkeit im Aussehen der Hunde zu erreichen, und die züchterischen Bemühungen um den Pudelpointer wurden von einigen Kynologen stark kritisiert. Doch die Verfechter der neuen Rasse gaben nicht auf. Sie schufen Urstämme von Pudelpointern, die aus Direktpaarung von Pudeln und Pointern entstanden, und wollten aus diesen Stämmen eine einheitliche, sich konstant vererbende Rasse mit hervorragenden jagdlichen Eigenschaften formen. Im Jahr 1897 wurde dann schließlich ein Verein gegründet, wenige Jahre nachdem die ersten Pudelpointer mit Erfolg die Jagdgebrauchsprüfung bestanden hatten.

Schon von Anfang an war die Zuchtauswahl strengen Kriterien unterworfen. Nur Hunde mit bestandener Leistungsprüfung wurden ins Zuchtbuch aufgenommen. Ab dem Jahr 1924 dann durften keine Hunde, die aus Direktpaarungen von Pudeln und Pointern stammten, mehr eingetragen werden, sondern nur noch Nachkommen von Pudelpointern-Eltern. So konnte sich die Rasse langsam festigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Pudelpointer-Zucht jedoch schwierig geworden, und um die Rasse vor Inzuchtproblemen zu schützen, wurden erneut Pointer eingekreuzt. Die Pointerzucht kam wieder in Schwung, doch haben es die Hunde nicht ganz leicht, sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen.

Wesen, Haltung:
Der Pudelpointer ist der sanfteste Hund der Welt. Zumindest gegenüber dem Menschen, denn was das Wild angeht, ist er ziemlich flott bei der Sache... Neben seiner Schnelligkeit zeigt er viele weitere ausgezeichnete Fähigkeiten bei der Jagd. Seine Fährtensuche etwa ist energisch und äußerst gründlich.

Er macht niemals halbe Sachen oder ist gar unkonzentriert! Je nach Art des Geländes und des vorhandenen Wildes läuft er im Trag oder im Galopp. Sein Geruchssinn ist extrem gut entwickelt, und beim Apportieren hält er seine Beute ganz vorsichtig im Fang. Er jagt erfolgreich im Feld um im Wald, und zudem ist der Pudelpointer ein Hund für die Wasserjagd. Dank seines sanftmütigen und gehorsamen Wesens befolgt er problemlos die Anweisungen seines Herrn. Unter der Bedingung natürlich, daß man seinen guten Willen nicht mißbraucht: Er will respektiert werden und wird sich niemals unterwerfen. Wenn er sich mit einem strengen, aber gerechten und aufgeschlossenen Herren hervorragend versteht, so hat er doch große Probleme mit zu autoritären Menschen.

So wie es sich für einen Nachfahren von Pointer und Pudel gehört, ist dieser Hund ein angenehmer Hausgenosse. Doch sein lebhaftes Temperament und sein Sportsgeist erfordern täglich lange Spaziergänge, wenn er nicht gerade auf die Jagd geht. Er ist gesellig und versteht sich ausgezeichnet mit anderen Hunden; ein Rüde verteidigt sich allerdings mit aller Entschlossenheit, sollte ihm ein anderer Hund krumm kommen. Da der Pudelpointer ein sehr aktiver Hund ist, braucht er ständig Beschäftigung und ist nicht gern allein zu Hause.

Er hat eine kräftige Stimme, ein imposantes Äußeres, ist von natur aus wachsam und seiner Familie und seinem Zuhause sehr verbunden. Dennoch ist er überhaupt nicht aggressiv, sondern äußerst ausgeglichen und friedlich. Er ist mit Leib und Seele Jäger und sollte auch Gelegenheit haben, seiner Passion nachzugehen; zumindest aber sollte er in einer naturverbundenen Familie leben, die ihm die Möglichkeit biete, sich täglich so richtig auszutoben.

Der Pudelpointer hat mit Kindern eine Engelsgeduld. ER ist in der Lage, sein Temperament unter Kontrolle zu halten und ist somit ein treuer Kamerad für Kinder jeden Alters. Er ist sehr verspielt und läuft stundenlang hinter Stöcken und Bällen her, und für ein erfrischendes Bad im See im Sommer zusammen mit seinen jungen Freunden ist er immer zu haben.

Den Pudelpointer kann man nicht in einer Wohnung halten. Dieser Sportler ist zu temperamentvoll, um in einer Stadtwohnung glücklich zu werden. Er braucht ein ländliches Umfeld, ein haus mit großem Garten in der Nähe seiner Jagdgebiete. Ihr Garten sollte hermetisch abgeriegelt sein; Jagdhunde reißen eher mal aus als Hunde anderer Rassen, und der Pudelpointer bildet da keine Ausnahme. Gegen Kälte ist er unempfindlich, er kann also das ganze Jahr über in einer Hundehütte schlafen, die an einem geschützten Ort stehen sollte. Wenn er ins Haus darf, ist er der glücklichste aller Hunde und weiß sich durchaus anständig zu benehmen.

Ernährung, Pflege:
Ein 30 kg schwerer Hund frißt 450 g mageres, in Stücke geschnittenes Fleisch pro Tag, 220 g weich gekochten und gut abgetropften Reis, Getreide oder Hundeflocken, sowie 220 g gekochtes Gemüse (Karotten, grüne Bohnen, Salat...). Geben Sie einen Löffel Hefeflocken hinzu, einen Löffel Mais- oder Sonnenblumenöl oder die Tagesdosis eines Vitamin- und Mineralpräparats. Wenn der Hund mit auf die Jagd kommt, dann braucht er vor allem mehr Proteine. Wenn Sie keine Zeit haben, ihm täglich frisches Futter zuzubereiten, können Sie auch Trockenfutter geben. Das ist nicht nur äußerst praktisch, sondern auch sehr ökonomisch.

Sein drahtiges Fell reinigt sich praktisch von selbst. Es ist sinnlos, ihn jedes mal waschen zu wollen, wenn er schmutzverkrustet heimkommt; ein oder zwei Bäder im Jahr reichen völlig aus, zumal er in der Natur selbst gern ins Wasser geht, wenn sich die Gelegenheit bietet. Auch aufs Bürsten sollten Sie nicht allzu viel Energie verschwenden, sein struppiges Fell läßt sich sowieso nicht bändigen. Schließlich besteht sein Charme gerade in seiner Strubbelkeit! Ab und zu können Sie seinen Bart mal mit dem Kamm bearbeiten und sein Fell mit einem Striegel, um es etwas weicher zu machen. Zwischen Mai und Oktober müssen Sie unbedingt etwas gegen Zecken und Flöhe in seinem Fell unternehmen. Seine Ohren sollten mindestens einmal im Monat sauber gemacht werden.

Widerristhöhe: Bei Rüden zwischen 60 und 68 cm, bei Hündinnen zwischen 55 und 63 cm.

Gewicht: 25 bis 30 kg für beide Geschlechter.

Farbe: Schwarz, braun, dürrlaub- oder weizenfarben.

Durchschnittliche Lebenserwartung:12 bis 14 Jahre

Weitere Infos unter:

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