Argentinische Dogge
Geschichte:
      Als die Spanier im 15. und 16. Jahrhundert den amerikanischen Kontinent
      eroberten, benutzten sie zur Unterwerfung der eingeborenen Indios
      molosserartige Hunde, die sie auf ihren Schiffen mitgebracht hatten. Die
      Hunde wurden auf die Indios gehetzt, damit sich diese den Konquistadoren
      ergaben. Später mussten diese Hunde Sklaven wieder einfangen, die zu
      flüchten versuchten. Im 19. Jahrhundert wurden diese Hunde als Kampfhunde
      in der Arena mißbraucht. Damals hielten die Spanier in der argentinischen
      Provinz Cordoba weiße Doggen, die bekannt waren unter dem Namen Cordoba
      oder Cordobeser Dogge sowie Kampfhunde von Cordoba. Solche Hunde gehörten
      zu den Vorfahren der heutigen Argentinischen Dogge.
Ein leidenschaftlicher Kynologe namens Dr. Antonio Nores beschloß Ende des 19. Jahrhunderts einen sinnvolleren Nutzen aus den Hunden zu ziehen. Er wollte eine Rasse schaffen, die bei der Jagd auf Puma und Nabelschwein eingesetzt werden konnte. Damals war der Puma und das Nabelschwein sehr verbreitet. Da die Cordoba Dogge seit dem 16. Jahrhundert nichts anderes als Gewalt und Barbarei kannte, hat er diese mit Hunden aus der Alten Welt gekreuzt: Mastin de los Pirineos, Bordeaux-Dogge und dem Pointer. Der perfekte Hund sollte eine feine Nase und einen ausgeglichenen Charakter haben, mittelgroß und von weißer Farbe sein, damit man ihn im Dickicht mit einem Wildtier nicht verwechselte.
Schon bald wurde die Argentinische Dogge zum treuen Gehilfen der Jäger und sie gewöhnte sich recht schnell an das Zusammenleben mit deren Pferden. Sie war dem Menschen so ergeben, daß man sie auch als Polizeihund, in der Armee und beim Zoll einsetzte. Die Anerkennung in Argentinien als offizielle Rasse erfolgte 1964 und 1973 durch die FCI. Im Jahr 1968 wurden die ersten Argentinischen Doggen durch Dr. Erich Schneider-Leyer nach Europa importiert.
Wesen, Haltung:
      Die Argentinische Dogge ist zweifellos ein außergewöhnlich guter
      Wachhund, immer rauf der Hut und auch immer bereit, ihr Leben für die
      Menschen zu geben, die sie liebt Dieser Hund hat einen sehr ausgeprägten
      Bewacherinstinkt, sowohl in Bezug auf Dinge wie auch auf Menschen. zwar
      wirkt er auf den ersten Blick ziemlich abweisend, aber in Wahrheit ist er
      ein freundlicher und ergebener Gefährte, den man zwar konsequent aber
      durchaus auch liebevoll erziehen muß. Heute hat der Dogo kaum noch etwas
      mit dem blutrünstigen Monster gemein, das die Argentinier in früheren
      Zeiten aus ihm gemacht hatten. Leider gibt es aber auch heute immer noch
      Leute, die sich einen solchen Hund anschaffen, um aus ihm eine
      blutrünstige Mordmaschine zu machen. In der Regel gelingt ihnen das
      leider auch. Wenn er schlecht erzogen und nicht abgerichtet ist, erwachen
      seine alten Instinkte wieder und er wird regelrecht gefährlich. Da kann
      es passieren, daß er sich auch der Autorität und der Kontrolle seines
      Herrchens oder Frauchens entzieht. Fazit: Die Argentinische Dogge ist, wie
      manch anderer ehemalige Kampfhund, ein Opfer der Aggressivität
      desjenigen, der sie erzieht. In guten Händen ist sie jedoch ein
      zuverlässiger und absolut gehorsamer Hund.
Sie suchen einen effizienten Wachhund von besonderem Aussehen, der sich etwas vom Deutschen Schäferhund, vom Belgischen Schäferhund und auch vom Dobermann abhebt? Einen Hund, der nicht so riesig ist wie die Deutsche Doge, der eleganter ist als ein Rottweiler, aber dennoch genauso Respekt einflößend? Mit der Argentinischen Dogge haben Sie Ihren Traumhund gefunden! Intelligent erzogen, wird der Dogo Sie nicht enttäuschen. Er hat nämlich den anderen Rassen gegenüber einen entscheidenden Vorteil: Er versteht es, zuzückhaltend zu sein. Wenn er nicht wirklich Grund zum Bellen hat, schweigt er lieber. Er gehört nicht zu den hypernervösen Wachhunden, die am liebsten beim kleinsten Geräusch ein großes Theater veranstalten und wie irre im Flur oder Garten herumtoben.
Zu anderen Hunden hat die Argentinische Dogge nicht gerade das warmherzigste Verhältnis. Früher war sie ein Star bei Hundekämpfen, und ihren Kampfgeist hat sie bis heute nicht ganz verloren. Der Dogo ist sehr dominant und hat es gar nicht gern, wenn ein Artgenosse den Ton angeben will. Natürlich kommt es auch hierbei etwas auf den einzelnen Hund an, da gibt es selbstverständlich Unterschiede. So manche Argentinische Dogge wird sich also von den Provokationen eines Mastiff oder eines Schnauzers gänzlich unberührt zeigen. Aber ist nicht gerade das ein Zeichen für klare Dominanz und Überlegenheit?
Der Dogo ist nicht gerade ein idealer Familienhund, vor allem, wenn die Kinder noch klein sind. Denn mit dem Kraftprotz zurechtzukommen ist nicht ganz einfach. Der Dogo muß - wie letztlich alle Hunde - bestens sozialisiert sein, und auch Ihre Kinder müssen - altersgerecht - lernen, mit dem Hund richtig umzugehen.
Versuchen Sie nicht, diesen Hund in eine Wohnung einzupfärchen, denn das wird ihm überhaupt nicht gefallen. Schließlich stammt er aus der argentinischen Pampa, wo er nach Herzenslust rennen konnte und auch heute noch braucht dieser Vierbeiner extrem viel Platz und Auslauf. Nur auf dem Lande fühlt er sich richtig wohl, in einer Landschaft mit Feldern bis zum Horizont, mit weiten, grasbewachsenen Ebenen. Auch wenn Sie einen großen Garten haben, braucht dieser Hund viel und regelmäßig Auslauf. Es ist wichtig, daß er mit anderen Lebewesen - Vierbeinern wie auch mit Zweibeinern - in Kontakt kommt, und daß er auch woanders schnüffeln und spielen kann als nur hinter dem eigenen Zaun. So bleibt sein Wachinstinkt, der sowieso schon sehr ausgeprägt ist, im Rahmen und wird nicht übermäßig stark.
Ernährung, Pflege:
      Die Argentinische Dogge ist nicht sehr anspruchsvoll mit seinem Futter.
      Etwa 450 g rotes Fleisch, dazu 250 g Gemüse und 250 g Hundeflocken oder
      Reis täglich reichem ihm aus. Um sein glänzendes weißes Fell zu
      erhalten, gibt man ihm in sein Futter einen Teelöffel Hefeflocken und
      einen Teelöffel Mais- oder Sonnenblumenöl. Natürlich frißt er auch
      Dosenfutter. Davon reicht ihm täglich 500 g.
Die Pflege des Felles ist sehr einfach. Ab und zu bürsten entfernt die toten Haare und massiert gleichzeitig seine Haut. Auf dem weißen Fell sieht man Zecken, Flöhe und andere Parasiten sofort, so daß man nicht allzu lange suchen muß.
Widerristhöhe: Rüden zwischen 62 bis 68 cm, Hündinnen zwischen 60 bis 65 cm.
Gewicht: ca. 40 bis 45 kg.
Farbe: Reinweiß
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre.
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