Cocker Spaniel
Geschichte:
Die Überlieferung sagt, daß er wie alle Spaniels aus einer
Kreuzung des französischen Kreuzfahrerhundes mit dem orientalischen
Windhund hervorging. Nachforschungen ergeben allerdings ein anderes Bild:
Der Cocker Spaniel wurde aus kleinwüchsigen Exemplaren der Rasse
gezüchtet. Die ersten Cocker Spaniels hatten mit dem, was wir heute
darunter verstehen, kaum etwas gemein. Auch heute noch kann man ihn leicht
mit anderen Spanielarten verwechseln, die bei genauerem Hinsehen
allerdings einen längeren Körperbau und kürzere Beine haben. Vor allem
bei den Schotten sind Cocker Spaniels sehr beliebt, da sie sich besonders
für die Auerhahnjagd eignen. Die schottischen Jäger bevorzugen dafür
Cocker mit weißen Flecken im Fell, denn sie sind im Dickicht am besten zu
erkennen.
Das englische Wort "Woodcock" bedeutet Waldschnepfe. Da der Cocker schon immer mit Vorliebe bei der Schnepfenjagd eingesetzt wurde, nimmt man an, daß der erste Bestandteil seines namens daher rührt. Es kann aber auch sein, daß das englische Verb "to cock" als das Wild aufscheuchen, dafür verantwortlich ist. Der Cocker, wie wir ihn heute kennen, kommt ursprünglich aus Wales und aus Devonshire, hat sich aber in ganz Europa seinen Platz in den Herzen der Hundefreunde erobert.
Wesen, Haltung:
Einen glücklichen Cocker erkennt man am ununterbrochenen
wedelnden Stummelschwänzchen. Als treuer Gefährte treibt es ihn immer
rasch zu Herrchen oder Frauchen zurück, damit er sich ja nicht zu weit
entfernt! Es gibt kaum eine Hunderasse, die angenehmer, zärtlicher und
anziehender ist als er. Kein Wunder also, daß jeder Cocker-Besitzer
seinen Hund liebt. Wer einmal einen Cocker sein eigen nennen konnte, wird
seine liebe und treue Art niemals vergessen - wenn er sich nicht gleich
einen neuen Gefährten angeschafft hat.
Der Cocker hat die Gabe, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Er sprüht vor Intelligenz und Schalkhaftigkeit, und mit seinem herzerweichenden Blick schlägt er jeden in seinen Bann. Er ist immer bereit, rasche Entscheidungen zu fällen; er handelt oft auf originelle Weise, indem er seinem ausgezeichneten Instinkt folgt.
Er ist gehorsam, ohne unterwürfig zu sein, und versteht, was sein Herr will, ja er liest geradezu dessen Gedanken. Und er ist sehr anhänglich. Seine ausgezeichneten Fähigkeiten als Jäger stellt er in Jagdmeuten tagtäglich unter Beweis. Er ist ein beliebter Jagdhund, der aufgrund seiner geringen Größe auch an schwer zugängliche Orte gelangt. Und er ist ein leidenschaftlicher Herumstöberer. Er ist zwar kein Vorstehhund, dafür aber ein "Aufspürer", der sein Gelände ganz methodisch erforschen muß und dabei weite Abstecher nach rechts und links macht, damit ihm auch ja nichts entgeht. In Gegenden mit dichten Hecken scheucht er die Wildkaninchen zuerst auf, um sie dann geschickt vor den Jäger zu treiben.
Der Besitzer eines Cockers muß seinen Hund zu strengem Gehorsam erziehen, da das Tier sonst bei der Suche nach Wild durchgeht. Wenn er einen Geruch wahrnimmt, muß er diesem sofort folgen, um das Wild aufzuscheuchen. Er darf aber nicht auf eigene Faust handeln und es verfolgen, sondern muß brav auf sein Herrchen warten. Wenn er immer seinen Kopf durchsetzen darf, kann aus dem wertvollen Helfer leicht ein Störenfried werden.
Er geht auch gern einmal ins Wasser. Doch wegen seiner nicht allzu großen Statur tut er sich im Schilf schwerer als größere Hunde. Sumpfgewässer sollte er daher besser meiden. Das schmälert in keiner Weise sein hohes Ansehen als Jäger, denn seine Ausdauer und Energie, verbunden mit seinem nie versiegenden Mut beim Aufscheuchen und Apportieren des erlegten Wilds, sind beeindruckend. Er kann das Wild sogar in der Reihenfolge, in der es erlegt wurde, apportieren. Wenn die Brutzeit der Vögel beginnt, sollte der Cocker-Besitzer achtgeben: Es macht dem Cocker Spaß, die Vögel, die am Boden brüten, aufzuschrecken. Das sollten Sie ihm nicht durchgehen lassen.
Er hat genau die richtige Größe, um mit den Kleinen zu spielen. Und es dauert nicht lange, bis sie Komplizen geworden sind, die sich blind aufeinander verlassen. Beide sprechen dieselbe Sprache und lieben es, zusammen zu spielen. Kleine Neckereien sind schnell vergessen, wenn man einen Kuchen oder einen Schokoladenriegel teilt. Sobald es im Haus Nachwuchs gibt, sollte man das Baby dem Hund "vorstellen". Er wird das Neugeborene als Mitglied seines "Clans" akzeptieren und es - im Notfall - verteidigen. So kann auch keine Eifersucht aufkommen.
Obwohl er sich in einer Wohnung mit einem Hundekorb und gelegentlichen Spaziergängen zufrieden gibt, ist es einfach ideal, wenn Sie einen eingezäunten Garten zur Verfügung haben. Dort kann der Cocker sich austoben, herumschnüffeln, sich im Gras rollen und mit einem Ball spielen - was er besonders liebt. Da sein feines Fell rasch trocknet, kann er Sie bei jedem Wetter auf Ihren Spaziergängen begleiten. Wichtig ist, daß er lernt, auf den ersten Ruf hin zurückzukommen, da sein Jagdinstinkt ansonsten nicht zu bremsen sein wird.
Ernährung, Pflege:
Der junge Hund sollte 3 mal täglich gefüttert werden. Zum Fleisch
als Grundlage kommen Reis oder gekochtes Gemüse und - von Zeit zu Zeit -
ein rohes ei, das ins Futter gemischt wird. Wenn der Cocker 6 Monate alt
ist, sollte man die Milch weglassen und ihm von da an nur noch zwei
Mahlzeiten täglich geben. Empfohlen werden Kalbsknochen und vor allem
Kalbshaxen, da sie recht zart sind. Was die Futtermenge betrifft, so
sollten 400 g täglich nicht überschritten werden. Auch grätenlosen, in
Brühe gekochten Fisch ißt er ab und zu gern. Sie sollten ihm aber
niemals Fett, kleine, spitze Knochen, stärkehaltige Lebensmittel und vor
allem keinen Kohl zu fressen geben!
Gepflegt wird der Hund mit einer Bürste, einem Kamm und den Händen. Entfernen Sie Haare, die wie Ähren hochstehen, kämmen Sie die Ohren aus und entwirren Sie vorsichtig lange Haare. Die Rute wird an der Wurzel ausrasiert. Einmal im Monat baden reicht völlig aus! Hat Ihr Cocker besonders lange Fellhaare, empfiehlt sich alle drei bis vier Monate ein Besuch im Hundesalon. Übrigens bleiben an seiner Unterlippe häufig Futterreste hängen. Regelmäßiges Reinigen verhindert auch hier Entzündungen.
Widerristhöhe: 38 bis 41 cm für Rüden, 37 bis 40 cm für Hündinnen.
Gewicht: 11 bis 14 kg für beide Geschlechter.
Farbe:
Viele Farben, sowohl einfarbig, als auch bunt; Einfarbigen ist ein kleiner
Brustfleck erlaubt.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 15 Jahre
Andere Namen: English Cocker Spaniel
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