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Training der Windhunde

Ein Windhund jagt instinktiv alles, was sich bewegt. Um ihn jedoch auf einen Wettkampf vorzubereiten, muß man ihm einige wichtige Grundregeln beibringen. Jeder Windhund rennt für sein Leben gern und wird todunglücklich, wenn er auf diese Leidenschaft verzichten muß. Das richtige Training verhindert, daß er sich durch diesen Sport Verletzungen oder andere gesundheitliche Schäden zuzieht.

Ist der vierbeinige Rennläufer in freier Wildbahn einer potentiellen Beute auf der Spur, so führt ihn sein Instinkt untrüglich ans Ziel. Sollte zufällig mal kein Wild verfügbar sein, so kann man durchaus auch mit Artgenossen ein lustiges Wettrennen veranstalten! Auf der Hunderennbahn dagegen gelten ganz andere Bedingungen. Ein Hund, der in der Natur andere anführt und mitzieht, kann im Wettbewerb allein durch das Geräusch des künstlichen Köders völlig verstört sein.

So mancher rast los wie ein Pfeil, verlangsamt dann aber das Tempo und macht auf halben Weg kehrt. Ein anderer hängt vielleicht sehr an Herrchen oder Frauchen, möchte sich eigentlich gar nicht von ihnen trennen und gibt ebenfalls unterwegs auf, um zu seinem geliebten Menschen zurückzukehren! Damit solche Schwierigkeiten gar nicht erst aufkommen, sollten Sie Ihren Welpen so früh wie möglich auf die Rennbahn mitnehmen, damit er langsam in seine zukünftige "Arbeitsstelle" eingeführt wird.

Wenn sich Ihr Hund an die anderen gewöhnt hat, und das Tragen von Renndecke und Maulkorb beherrscht, kann mit dem eigentlichen Lauftraining begonnen werden. Erst dann nämlich darf er die Rennstrecke, das sog. Geläuf, betreten. Dieser Zeitpunkt ist nicht mit einem bestimmten Lebensalter anzugeben, denn hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle: Hündinnen sind erfahrungsgemäß schneller erwachsen als Rüden, Rüden kleinerer Rassen schneller als Rüden größerer Rassen, dazu kommen noch individuelle Unterschiede. Jeder Besitzer sollte also seinen Vierbeiner sehr eingehend kontrollieren, bevor er mit einer intensiven Vorbereitung auf die Rennen beginnt. Beim Training wird der Hund je nach Alter 50 bis 100 Meter vom Ziel entfernt auf die Rennstrecke gestellt, wo er dem davoneilenden Hasen nachstarten soll. Meist beginnt man in einer Kurve, da dann der Hase einen Haken schlägt. Ganz allmählich verlängert man dann die Rennstrecke und verkürzt die Abstände zwischen Trainingstagen, bis irgendwann einmal der große Tag da ist ... In der Internationalen Rennordnung wurde das früheste Rennalter für Whippets und Windspiele auf 15 Monate, für die großen Rassen auf 18 Monate festgesetzt.

Ein Hund, der auf der Rennbahn läuft, ist erheblichen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt. Daher müssen in jedem Fall folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Ein Hund, der Rennen laufen soll, muß in guter körperlicher Verfassung und darf weder zu dünn noch zu dick sein.
  • Er muß unbedingt kerngesund und ausgeglichen sein.

Die geringste Verletzung wird sich stark verschlimmern, wenn er trotzdem an den Start gebracht wird.

Ein 30 kg schwerer Greyhound geht beim Rennen mit etwa 60 km/h in die erste Kurve, wobei er sich praktisch nur auf zwei Zehen stützt. Das Gewicht, das diese beiden in dem Moment aushalten müssen, grenzt an eine Tonne, und so kommt es immer wieder vor, daß deren Gelenke geschädigt werden. In den USA investieren Windhundfreunde daher ganz beträchtliche Summen, um die Rennbahnen für ihre lauffreudigen Vierbeiner schonender zu gestalten.

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