Hundehaltung Alles über Hundehaltung

Raufen alle Hunde gern

Wie bei den jungen Wölfen in der freien Natur kristallisiert sich auch bei den Hundewelpen sehr bald eine hierarchische Ordnung heraus. Jeder Hund des Wurfes findet darin nach einigen Rangkämpfen seinen Platz im Rudel. Sie beginnen, sich gegenseitig zu beobachten, und im Laufe der Zeit lernen sie sich mit Hilfe charakteristischer Haltungen zu verständigen. Wenn zwei Hunde sich begegnen, riechen sie erst aneinander: Das ist ihre Art, Bekanntschaft zu schließen. Niemals schauen sie sich dabei in die Augen, denn das wäre bereits eine Herausforderung zum Kampf. Wenn sie sich gut riechen können, spielen sie miteinander; wenn nicht, nehmen beide dann eine Drohhaltung ein. Dabei zeigen sie dem anderen Hund die Zähne und knurren sich gegenseitig an. Sie umkreisen einander, bleiben aber meistens friedlich. Sie begnügen sich damit, ihre Macht und Stärke mit diesen Gebärden zu demonstrieren.

Wenn ein Hund bei einem Kampf erkennt, daß er den kürzeren ziehen wird, dann muß er nur eine ganz bestimmte Haltung einnehmen, um in Ruhe gelassen zu werden; Er legt sich auf den Rücken und zeigt seinen bloßen Bauch, wobei er eine Pfote in die Luft streckt. Wenn der Stärkere gut sozialisiert wurde, läßt er von ihm ab. Die Unterlegenheit zu zeigen ist also das beste Mittel, die eigene Haut zu retten und den Gegner zu beschwichtigen.

Überbehütete Hunde, wie sie meistens die älteren Damen im Körbchen mit einer Wolldecke "spazieren führen", die nie von der Leine gelassen werden und auch sonst keinen Kontakt zu anderen Haustieren, geschweige denn gar zu anderen Hunden, bereiten am meisten Probleme. Und das ist leider kein Einzelfall. Diese Hunde werden wir kleine Könige behandelt und lernen nie ihre Grenzen bei Mensch und Tier kennen. Und das kann zu Problemen führen, wenn ein fremder Hund beim Spaziergang neugierig in den Korb blickt. Der kleine König reagiert dementsprechend aggressiv und riskieret unter Umständen einen Kampf, den er aber natürlich verlieren wird, denn er kann ja nicht einmal die Unterwerfungsgesten. Die ein gesunder Hund perfekt beherrscht.

Aus diesem Grund kommt es auch nur sehr selten vor, daß streunende oder ausgerissene Hunde sich auf einen Artgenossen stürzen, der ihnen gerade über den Weg läuft. Da sie auf ihren Ausflügen häufig anderen Hunden begegnen, ignorieren sie das Gebell ihrer Artgenossen und Zurufe der Hundebesitzer und gehen ruhig ihres Weges.

Die Hundesprache ist rassenunabhängig, so daß (fast) alle Hunde der Welt ein und dieselbe Sprache "sprechen". Ausgenommen sind einige Züchtungen, denen die Mittel der Gebärdensprache weggezüchtet wurden: Es fällt schwer, mit einem Stummelschwänzchen seine Überlegenheit zu zeigen. Doch glücklicherweise ist diese Verstummelung endlich verboten worden. Auch ein Chinesischer Schopfhund, der oberhalb des Mittelfußes kein bißchen Fell besitzt, kann sein Rückenfell natürlich nicht mehr drohend sträuben!

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