Hundekrankheiten Alles über Hundekrankheiten und was ihr tun könnt

Körperräude

Die Körperräude führt zu einem starken und ständigen Juckreiz. Verantwortlich für diese Parasitenkrankheit ist die Sarkoptesmilbe (Sarcoptes scabiei).

Eine winzige Milbe: Die Sarkoptesmilbe ist oval, hat vier kurze Beine und ist zwischen 0,2 und 0,4 Mikrometer groß. Die weibliche Milbe gräbt einen Gang in die Oberhaut des Hundes und legt dort ihre Eier ab. Während ihres drei- bis vierwöchigen Lebenszyklus wird sie eines Tages durch das ständige Kratzen des Hundes aus ihrem "unterirdischen Gang" hinausgeschleudert. Der Juckreiz hört aber damit nicht auf, denn er wird durch die Eier und die Exkremente der Milben verursacht.

Befallene Stellen: Der Befall beginnt zunächst an den Pfoten des Hundes und schreitet dann an der Unterseite des Körpers sowie in der Leistengegend fort. Als nächstes ist der Bauch betroffen, und nur eine Körperstelle bleibt ausgespart, nämlich die Rückenlinie. Besonders gerne macht sich die Sarkoptesmilbe auf den Ellenbogen und am Rand der Ohren zu schaffen, denn diese Körperstellen sind nur sehr dünn behaart. An jeder Stelle, an der eine Milbe in die Haut des Hundes eingedrungen ist, bildet sich eine Pustel. Diese Pusteln sind rot und hart, zumeist von einer kleinen Kruste bedeckt, und anfangs nur schwer auszumachen.

Ein schrecklicher Juckreiz: Das wichtigste Symptom dieser Krankheit ist der furchtbare Juckreiz, der den Hund befällt. Der arme Vierbeiner hat jedoch nicht nur mit dem starken Juckreiz zu kämpfen, sondern auch mit einer allergischen Reaktion, die dadurch entsteht, daß sich der Speichel des Hundes mit den Substanzen, die diese Milben aussondern, mischt. Je mehr sich der Hund also kratzt und beißt, desto stärker wird der Juckreiz. Das unablässige Kratzen führt wiederum zu Hautverletzungen und zu krankhaftem Haarausfall. Die Haut näßt und entzündet sich, verkrustet, und es entstehen mehr oder weniger blutige Eiterpusteln. In diesem Stadium ist die Krankheit extrem ansteckend - auch für Menschen! Die Körperwärme des Hundes ist für die Entwicklung dieser Milbe ideal, und nachts, wenn der Hund in seinem warmen Korb liegt, wird sie besonders aktiv.

Die Behandlung der Räude: Als erstes muß der von der Räude befallene Hund isoliert werden mit einem speziellen Anti-Milben-Mittel behandelt, anschließend wird das Tier mit einem juckreizlindernden Shampoo gewaschen. Diese Mittel verbessern den Zustand des Fells und stellen das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder her. Zu Beginn der Behandlung kann es zu einer Zunahme des Juckreizes kommen. Das hängt damit zusammen, daß bei der Ausrottung der Parasiten eine Menge allergener Substanzen in der Haut freigesetzt werden. Um einer eventuellen bakteriellen Sekundärinfektion zuvorzukommen, bekommt der Hund zusätzlich Antibiotika. Diese Behandlung muß in einem Zeitraum von drei bis vier Wochen mehrmals wiederholt werden. Auch die Umgebung des Hundes muß gründlich gereinigt werden und desinfiziert werden, und sollten noch weitere Hunde in Ihrem Haushalt leben, so müssen auch diese mit dem Anti-Milben-Mittel und dem Spezialshampoo behandelt werden.

Verschiedene Räuden: Es gibt noch zwei andere Formen der Räude, die ebenfalls durch Milben ausgelöst werden: Die Ohrräude, die von einer Milbe mit dem lateinischen Namen Otodectes cynotis ausgelöst wird, und die notoedrische Räude, die durch den Erreger Notoedres cati ausgelöst wird. Bei letzterer handelt es sich um eine Parasitenkrankheit, die vorwiegend bei streunenden Katzen auftritt und auf den Menschen und den Hund übertragbar ist.

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