Hunderassen Mastiff

Mastiff

Geschichte:
Wo der Ursprung des Mastiffs liegt, läßt sich wie bei den meisten Rassen leider nicht mehr ergründen. Vorfahren der heutigen Mastiffs kamen wahrscheinlich mit den verschiedenen Einwanderungswellen auf die britischen Inseln - sowohl die Kelten als auch die Germanen (hier Angelsachsen) besaßen große doggenartige Hunde. Die Hunde der Kelten wurden Arrianus, Statthalter in Gallien (131 - 137), als "breitmäulige, britische Hunde, die den Nacken der Stiere in den Arenen brechen", beschrieben. Diese "britannischen" Hunde wurden in römische Provinzen des Festlandes gebracht, um dort in den Arenen zu kämpfen. Sie sollen noch grimmer und mutiger als die römischen Molosser gewesen sein.

Rund 1000 Jahre später waren die Nachkommen dieser starken, mutigen Hunde überall in dem ländlichen, wald- und wildreichen England verbreitet, wo sie die Adeligen auf die Jagd begleiteten und bei Hundekämpfen eingesetzt wurden. Von etwa 1000 bis ins 17. Jahrhundert wurden Mastiffs, die in der Nähe königlicher Wälder lebten, ein Lauf verstümmelt, um sie vom Wildern abzuhalten. Seit 1050 gab es in England Bär-Hund-Kämpfe sowie Löwen-Hund-Kämpfe zur Belustigung des Adels. Hund-Stier-Kämpfe gab es seit dem frühen Mittelalter zunächst zur Belustigung des Adels, später auch des Volkes. Als dann im Jahr 1835 Stierkämpfe verboten wurden, kam es zu einem Abwärtstrend für diese Rasse.

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entdeckte man die ursprünglichen Qualitäten des Mastiffs wieder. Die moderne Zucht geht auf einen Herrn Luckey (auch Lukey) zurück. 1872 erfolgte die Gründung eines Mastiff-Clubs. Aber die Kriegsjahre im 20. Jahrhundert forderten von dieser Rasse hohe Tribute - unter anderem auch deshalb, weil in den Kriegsjahren kaum jemand diese Hunde ernähren konnte. 1948 gab es in England nur noch 8 Mastiffs im Zuchtalter. Einige Welpen aus Kanada halfen schließlich , die Rasse in ihrer Heimat neu aufzubauen, wo sie heute durchaus gefestigt ist und vom britischen Kennel Club gefördert wird. In Deutschland ist die Mastiff-Zucht in letzter Zeit rückläufig: 1991 wurden nur 31 Welpen eingetragen. Im Jahr 1988/89 waren es dagegen noch 60. Die Aufzucht so großer, schwerer Hunde ist natürlich schwierig und kostspielig; dies ist wohl der Grund dafür, daß sie nicht sehr stark verbreitet sind.

Wesen, Haltung:
Trotz seines überdurchschnittlich großen Körpers hat er ein sehr feines, anhängliches Wesen und kennt keine Brutalität. Er ist gelassen, sanftmütig, friedliebend und ein außergewöhnlicher Wachhund, bei dem ein kurzer ernster Blick ausreicht, um unerwünschte Gäste fernzuhalten. Der Mastiff liebt gemeinsame Spaziergänge und äußert seine Freude oder seinen Unmut durch ein ausdruckreiches Mienenspiel. Im Gegensatz zu anderen Doggen empfängt dieser Hund Artgenossen friedlich in seinem Revier. Gegenüber Katzen kann man ihm durchaus Respekt beibringen und bald wird er sie nur mehr leicht amüsiert beobachten. Der Mastiff ist sich seiner Kräfte voll bewußt und hat es nicht nötig sich in irgendeiner Weise aufzuspielen. Er thront auf dem Rasen und betrachtet ruhig und majestätisch die Welt um sich her.

Der Mastiff ist auf keinen Fall für ein Stadtleben geeignet. Er braucht einen Garten und ein gemütliches Plätzchen im Haus. Er benötigt täglich viel Auslauf, um überschüssige Energie loszuwerden, bei zu wenig Bewegung wird er dick und verliert sein athletisches Aussehen.

Ernährung, Pflege: Ein 80 kg schwerer Hund braucht täglich mindestens 800 g Fleisch und 1,2 kg Trockenfutter. Regelmäßiges Einkaufen gehört bei einer monatlichen Gesamtmenge von 60 kg Trockenfutter zur Tagesordnung. Beim Tragen stärken Sie auch Ihre Muskeln und können mit Ihrem Hund konkurrieren. Vitaminmangel, der z. B. in der Folge von Krankheiten auftreten kann, läßt sich leicht mit Vitaminzusätzen behandeln, die am besten der Tierarzt verschreibt.

Dank seines kurzen und dichten Fells reduziert sich die Fellpflege auf ein Minimum. Einmal die Woche sollte der Mastiff aber doch kräftig durchgebürstet werden um abgestorbene Haare zu entfernen und die Haut zu massieren. Ein Bad sollte immer eine Ausnahme bleiben.

Widerristhöhe: Für Rüden 72 bis 82 kg, für Hündinnen 66 bis 78 cm.

Gewicht: Für Rüden 75 bis 100(!) kg, für Hündinnen 60 bis 80 kg.

Farbe:
Apricot-braun, silber-braun, rehbraun oder dunkelbraun gestromt. Ohren, Fang und Nase sollten schwarz und die Augen schwarz umrandet sein.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre

Andere Namen: Old English Mastiff.

Weitere Infos unter:

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