Hunderassen Riesenschnauzer

Riesenschnauzer

Geschichte:
Der Schnauzer und der Pinscher haben die gleichen Ursprünge. Die Geschichte der Riesen-, Mittel- und Zwergschnauzer ist eng mit der des Pinschers verbunden. Ursprünglich wurden Pinscher und Schnauzer nicht als getrennte Rassen angesehen, sondern als kurzhaarige und rauhhaarige Pinscher geführt. Erst Ende des 19. Jahrhunderts tauchte dann das erste Mal die Bezeichnung "Schnauzer" für die rauhhaarige Variante auf.

Den ersten Hinweis auf riesenschnauzerähnlichen Hund fand man erstmals auf einem Gemälde, welches die bayrische Prinzessin Elisabeth aus dem Jahre 1850 zeigt und zu ihren Füssen lag ein sog. Münchner Schnauzer. Was seine Herkunft betrifft, so steht jedenfalls fest, daß der Vorläufer des Riesenschnauzers ein alter Landschlag des oberbayrischen Bauernhundes war. Diese Bauernhunde sollen damals im Großraum München als Begleiter von Brauereiwagen sehr beliebt gewesen sein. Daher kommt auch der Name "Bierschnauzer".

Vor dem ersten Weltkrieg begann Dr. Calaminus zahlreiche Zuchtversuche. Welche Rassen er einkreuzte, ist nicht gewiss. Sicher ist nur, daß er die Deutsche Dogge einkreuzte, um seinen Hunden Farbe und Adel zu verleihen. Vermutlich waren auch Großpudel und Schäferhunde an der Entstehung des Riesenschnauzers beteiligt. Im Jahr 1907 wurde in München der Bayrische Schnauzer-Klub gegründet, der Rassename "Schnauzer" wurde aber er 1917 offiziell, da sich viele Züchter anfangs gegen diese nicht besonders fein klingende Bezeichnung gewehrt hatte. Nach dem Ersten Krieg fusionierten der Pinscher-Klub und der Bayrische Schnauzer-Klub. Nach der Veröffentlichung der neuen Rassestandards im Jahr 1925 konnten diese Hunde zunehmende Erfolge verzeichnen. Sie wurden als Diensthunde anerkannt und das Kreuzen von Riesen- und Mittelschnauzern wurde verboten. Im Zweiten Weltkrieg arbeiteten die Riesenschnauzer bei Militär und Polizei, wodurch es zu vielen Ausfällen kam, daß der Fortbestand der Rasse ernsthaft gefährdet war. Aber Hundeliebhaber und Züchter konnten das Aussterben des Riesenschnauzers schließlich verhindern.

Wesen, Haltung:
Der stolze, unbestechliche und unerschrockene Riesenschnauzer ist ein guter und gefährlicher Wachhund, der manchmal seine Rolle sogar etwas zu ernst nimmt. Sein Besitzer ist auf jeden Fall gut beschützt. Leider kann der Riesenschnauzer zwischen Freund und Feind nicht unterscheiden. Deshalb muß man ihn, wenn Besuch ansteht, unter Kontrolle haben. Wenn er in seiner Jugend gut erzogen wurde, dann lässt er sich leicht zügeln.

In der freien Natur kommen die Jagdinstinkte seiner Vorfahren sofort wieder zum Vorschein. Er jagt hinter Feldmäusen, Wiesel und anderen Kleintieren her. Zu Hause legt er sich dann flach und schläft stundenlang ganz friedlich. Der Umgang mit Artgenossen bereitet dem Riesenschnauzer einige Probleme. Der Rüde ist besonders dann unfreundlich, wenn sein Gegenüber ihm ebenbürtig ist. Wenn er gut gehorcht, kann er wahrscheinlich einer Rauferei aus dem Weg gehen.

Der Riesenschnauzer spielt unheimlich gerne, weiß aber leider manchmal nicht, wann er aufhören muß. Hündinnen sind im allgemeinen wesentlich ruhiger und sanfter, aber junge Rüden spielen ausgelassen und mit einer zerstörerischen Energie. Deshalb sollten die Kinder mindestens acht Jahre alt sein, bevor man sich für einen Riesenschnauzer entscheidet.

Wenn man in der Stadt lebt, sollte man keinen Riesenschnauzer halten. Denn in dieser Enge kann er sich nicht vernünftig entfalten. Er ist einzig und allein für das Leben auf dem Land geeignet. Sein Temperament und seine Größe verbieten ein Leben in einer engen Wohnung. Der Riesenschnauzer braucht viel Platz. Er wird sein Herrchen sehr gerne auch auf Ausritte zu Pferd begleiten. Er kann auch ganzjährig in einer Hundehütte wohnen, aber die Beziehung zu seinen Menschen wird nicht die gleiche sein, als wenn er im mit Haus leben darf.

Ernährung, Pflege:
So ein großer und sehr lebhafter Hund braucht schon seine 400 g Fleisch, 200 g Gemüse, 200 g Reis und Vitaminzusätze pro Tag. Der Riesenschnauzer frißt auch gerne Fertigfutter, aber man sollte lieber Trockenfutter geben, denn pampiges Naßfutter verklebt seinen hübschen Bart.

Damit der Riesenschnauzer auch ein "Schnauzer" bleibt, wird er alle drei Monate beim Frisör getrimmt. Außerdem sollte er regelmäßig und gründlich gebürstet werden.

Widerristhöhe: Zwischen 60 und 70 cm.

Gewicht: 30 bis 40 kg.

Farbe: Hauptfarbe ist schwarz ohne jede Abzeichen, Pfeffer und Salz.

Durchschnittliche Lebenserwartung:12 Jahre.

Weitere Infos unter:

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