Hunderassen Neufundländer

Neufundländer

Geschichte:
Seinen Namen hat der Neufundländer von der Insel Neufundland, die vor der Küste Kanadas liegt. Auf dieser Insel lebt er schon seit langen, doch über seinen Ursprung spekulieren noch viele Kynologen. Die einen behaupten, die Wikinger oder die Nordlandfischer hätten den Hund, der on skandinavischen Vorfahren abstamme, auf die Insel gebracht. Andere wiederum glauben, er stamme von der Tibetdogge oder sei ein Artverwandter des Labrador Retrievers, die im 16. und 17 Jahrhundert von europäischen Kolonisten auf die Insel eingeführt wurde.

Und nach Ansicht einiger Autoren, geht seine Abstammung auf nordische Hunde zurück, die im 17. Jahrhundert auf die Insel Neufundland eingeführt worden sind. Lord Byron beschrieb den Neufundländer wie folgt: "Schönheit ohne Eitelkeit, Stärke ohne Frechheit, Mut ohne Wildheit, alle Tugenden des Menschen ohne seine Laster."

Vor langer Zeit half der Neufundländer den Fischern, ihre Netze an Land zu schleppen und mit Fischen beladene Karren zu ziehen. Seereisenden haben ihn gerne mit aufs Schiff genommen, denn wenn ein Mann über Bord ging, sprang der Neufundländer einfach hinterher und rettete so das Leben der Menschen. Dank seines dichten, wasserundurchlässigen Fells konnte er - und kann immer noch - mehrere Stunden lang im eisigen Wasser aushalten. Im Jahr 1919 erhielt ein Neufundländer die Goldmedaille, da er ohne fremde Hilfe zwanzig Menschen vor dem Ertrinken rettete in dem er sie in einem Kahn ans Ufer gezogen hatte..

Bei dem Landseer handelt es sich um eine Abart des Neufundländers. Sein Züchter war Sir Edwin Landseer, ein berühmter Tiermaler des 19. Jahrhunderts. In den Zwanziger Jahren war diese Rasse praktisch ausgestorben, aber deutsche Hundefreunde "rekonstruierten" sie durch Kreuzungen zwischen Bernhardinern und Pyrenäen Berghunden.

Der Neufundländer wurde von britischen Kabeljaufischern nach England gebracht, von wo aus er seinen europäischen Siegeszug antrat. Er wurde schon als Schäferhund, Jagdhund, Wachhund und sogar als Briefträger eingesetzt.

Wesen, Haltung:
Tatsächlich gibt es keinen liebenswürdigeren Hund als ihn. Und da er einen außergewöhnlichen Charakter besitzt, treu und ungeheuer freundlich ist, ist er der ideale Familienhund. Aber die Rolle des Wächters spielt er sehr überzeugend. Trotz seiner Kraft und Vitalität ist er nie aggressiv. Droht Gefahr, stellt er sich dem Eindringling schnell und bestimmt vor, der eigentlich nur noch stehen bleiben und warten kann. Wenn der Eindringling "gehorcht" passiert ihm nichts. Eine andere wirksame Methode des Neufundländers ist es, den Eindringling umzuwerfen und sich auf ihn zu setzen!

Bei der Rettung zu Wasser ist der Neufundländer nicht mehr zu halten. Man könnte sagen, hat er schon das Monopol. Wenn er dressiert und trainiert ist, springt er vom Boot oder vom Steg aus, ins Wasser, nimmt ganz vorsichtig den Arm des Ertrinkenden ins Maul und zieht ihn so bis ans Ufer. Selbst die Arbeit auf hoher See macht ihm nichts aus. Dieser vierbeinige Seeretter legt bei Rettungsaktionen großen Eifer an den Tag.

Jedes Jahr in Bothell, Washington, USA, findet eine Weltmeisterschaft statt, bei der Hunde ihre Kräfte messen. Sie beweisen ihre Stärke und Ausdauer, indem sie sehr große Lasten ziehen. Den Weltrekord hält ein Bernhardiner mit 2905 kg, doch ein Neufundländer belegte den zweiten Platz mit 2289 kg.

Es ist überflüssig zu sagen, daß dieser große und vitale Hund ein Haus mit Garten braucht. Dennoch ist der Neufundländer kein Hund, der ständig in Bewegung sein muß. Er ist ein Wachhund, der nicht jeden Tag einen zweistündigen Spaziergang braucht. Für ihn ist ein Garten mit einem kleinen Teich perfekt, in dem er im Sommer plantschen kann.

Ernährung, Pflege:
Seine Ernährund hängt von seiner täglichen Bewegung ab. Ist er eher ruhig, bekommt er zwischen 700 g und 1 kg Futter, das zur Hälfte aus Fleisch oder Fisch und zur anderen Hälfte aus Gemüse und Reis bestehen sollte. Dazu kommen noch Kohlenhydrate. Man kann ihn auch mit Trockenfutter ernähren, das man mit der doppelten Menge kaltem oder warmem Wasser anrührt. Die beiden Mahlzeiten nimmt er gerne immer zur festen Zeit ein. Daneben sollte es keine Leckereien geben. Er neigt nämlich zum Dickwerden.

Gesundheitliche Probleme hat der Neufundländer eigentlich keine, außer seinen Ohren. Da er ja nun mal sehr gerne badet, können sich seine Ohren entzünden. Dafür hat er gar keine Probleme mit Haut und Fell, denn die Parasiten und Zecken werden regelmäßig ertränkt. Leider kann auch bei ihm die Hüftdisplasie, wie bei allen großen Rassen, auftreten.

Beim Bürsten sollte man beachten: Kopf und Schultern müssen zuerst nach vorne, danach hinten gebürstet werden; die Seiten sollten in Fellrichtung bearbeitet werden. Das Haarkleid verfilzt besonders hinter den Ohren, am Hals und zwischen den Läufen. Dreimal wöchentlich wird er mit einer harten Bürste gestriegelt. Bitte darauf achten, daß beim Bürsten sein Flaum nicht beschädigt wird und mit dem Kamm sollte man vermeiden bis zur Haut vordringen zu wollen. Nach einem Bad im Meer muß man das Salz aus dem Fell nur mit Wasser spülen. Wenn man ihm beim Baden schamponiert, dann wird sein Fell wasserdurchlässig und hält ihn nicht mehr warm, wenn er mal wieder im Winter schwimmen gehen will.

Widerristhöhe: Bei Rüden etwa 71 cm, bei Hündinnen etwa 66 cm. Diese Maße werden häufig überschritten.

Gewicht: Bei Rüden etwa 68, bei Hündinnen 66 kg.

Farbe:
Blauschwarz, schwarz, weiß, bronzefarben.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 13 Jahre

Weitere Infos unter:

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