Hunderassen Parson Jack Russel Terrier

Parson Jack Russel Terrier

Geschichte:
Im Jahr 2000 feierte der Parson Jack Russell Terrier das zehnjährige Jubiläum seiner offiziellen Anerkennung, denn erst im Januar 1990 wurde diese noch sehr junge Rasse von britischen Kennel Club anerkannt. Dieser hübsche kleine Terrier mußte viele bittere Enttäuschungen hinnehmen, bis er endlich in den vornehmen Kreis der Rassehunde aufgenommen wurde. Dabei belegte er schon seit langem von den Bestandszahlen her Platz Eins auf der Beliebtheitsskala der Terrier! Der Hauptfehler beim Jack Russell war, daß bei ihm immer Einkreuzungen vorgenommen wurden, und es deshalb lange kein typisches Rassebild für ihn gab. Deshalb durfte er auch nicht an Hundeausstellungen teilnehmen, die unter der Schirmherrschaft des Kennel Clubs standen, sondern mußte sich damit begnügen, an kleineren Veranstaltungen vorgeführt zu werden.

Woher stammt nun dieser kräftige kleine Kerl mit dem stürmischen Temperament? Im Jahr 1819 erwarb der Theologiestudent John Russell (genannt Jack) von seinem Milchmann die Terrierhündin Trump, die viel Ähnlichkeit mit einem Foxterrier gehabt haben muß. Sie soll ein ganz bezauberndes Tier gewesen sein, mit weißem Fell und falbfarbigen Abzeichen am Kopf und an der Wurzel der Rute. Jack Russell, der bei der Jagd, seiner liebsten Freizeitbeschäftigung, viel Zeit widmete, freute sich jeden Tag über den guten fang, den er mit der Hündin gemacht hatte, denn sie erwies sich bei der Baujagd als äußerst begabt. Ihr Herrchen ließ sie von Tip decken, einem hübschen rauhhaarigen Rüden mit weißem Fell und schwarzen und falben Abzeichen. Tip und Trump brachten einen Wurf Foxterrier mit gewelltem, rauhem Fell und mit glattem Fell zur Welt.

Nachdem Jack Russell sein Studium abgeschlossen hatte, wurde er Pastor ("parson") in der Grafschaft Devon. Zusammen mit einigen Foxhounds gingen Trump und Tip mit ihrem Herrchen auf die Fuchsjagd. Die beiden waren so erfolgreich, daß sie die Fuchspopulation der Gegend erheblich dezimierten und Jack Russell als Fuchsjäger berühmt wurde. Der Jägerspastor war übrigens eines der Gründungsmitglieder des Kennel Club im Jahr 1873. Ein Jahr später wurde er zum Zuchtrichter für Foxterrier ernannt. Er war in der gesamten britischen Hundeszene bekannt und geachtet. Als Freund der Königleichen Familie verkaufte er dem Prinzen von Wales (Edward VII.) ein Porträt von Trump, das bis heute in der Sattelkammer des Schlosses von Sandringham in Norfolk hängt.

Wesen, Haltung:
Der Jack Russell ist sowohl über der Erde als auch unter der Erde total in seinem Element. Er ist ein ganz gewitzter Bursche, der durch sein feuriges Temperament beeindruckt und manchmal etwas leichtsinnig ist.

Alles, was sich bewegt, interessiert unseren aufgeweckten und neugierigen Vierbeiner. Spaziergänge in seiner Begleitung sind immer voller Überraschungen, und auch der kurze Gang um die Ecke wird mit ihm schon zum Abenteuer. Wenn man auf andere Hunde trifft, weiß man nie genau, wie er reagiert. Manchmal ist er anderen Wauswaus gegenüber ein richtiger "Gentledog", manchmal aber auch ein verbissener Kämpfer. Das kommt ganz auf sein Gegenüber an. Von sich aus wird der Jack Russell eigentlich nicht aggressiv, denn im Grunde ist er eine gute Seele. Doch wenn man in provoziert, dann reagiert er auch. An Verletzungen ist er gewöhnt, denn schließlich hat er jahrzehntelang den Fuchs und den Dachs gejagt und dabei gelernt, so einiges einzustecken.

In Nordengland fanden früher oft Terrierrennen statt, bei denen am Ende der Rennstrecke jemand ein Stück eines Hasenfells oder einen Stoffetzen schwenkte. Es ging dabei darum, welcher Hund als erster die Trophäe ergattern konnte. Der Parson Jack Russell Terrier war bei dieser Art von Wettkampf ein richtiger Profi. Genauso wie die Whippets beendete er seinen Lauf meist damit, daß er seinem Herrchen in die Arme sprang und ihm übers Gesicht leckte. Es spricht übrigens nichts dagegen, daß sie solche Spiele auch heute noch mit ihm machen. Stellen Sie sich einfach mit einem roten Stoffstück in der Hand ans hintere Ende Ihres Gartens. Bitten Sie eines Ihrer Kinder, sich mit dem Hund in möglichst großem Abstand gegenüber von Ihnen aufzustellen. Nun schwenken Sie den Lappen, während Ihr Sohn oder Ihre Tochter den Terrier loßläßt. Sofort wird Jack in rasendem Tempo angeflogen kommen, sich den Stoffetzen schnappen und ihn in Stücke reißen. Danach springt er Ihnen vielleicht in die Arme, ganz stolz auf seinen Erfolg!

Der Jack Russell Terrier ist ein ausgezeichneter Gesellschaftshund: Er ist lustig, wachsam und verspielt, und auch als Wachhund taugt er prima. Dazu hat er einen ausgeprägten Sinn für sein Revier und kündigt mit lauter Stimme die Ankunft jedes Fremden an. Bringen Sie ihm bei, nicht immer gar so heftig zu bellen und Fremde höflich zu empfangen. Mit etwas Konsequenz kann man diesen Hund ganz gut bändigen, doch dazu muß man mit seiner Erziehung schon sehr früh beginnen und ihm bereits mit drei Monaten die Grundregeln guten Benehmens beibringen.

Der Parson Jack Russell Terrier ist ein prima Gefährte für Kinder, denn er ist sehr verspielt - vorausgesetzt, Ihre Rangen haben beizeiten gelernt, respektvoll mit ihm umzugehen. Allerdings ist es unmöglich, mit einem Jack Russel als Zuschauer in Ruhe Tischtennis oder Tennis zu spielen, denn Bälle ziehen ihn magisch an.

Dieser lustige Geselle ist zwar nicht sehr groß, dafür aber um so quirliger und braucht entsprechend viel Platz. In einer Stadtwohnung wird er traurig und unausgeglichen, ja sogar aggressiv; deshalb sollte man sich diesen Hund nur anschaffen, wenn man ein Haus mit Garten hat. Ihre gepflegten Beete kümmern den Jack Russell wenig, und wenn Sie ein passionierter Hobbygärtner sind, sollten Sie sich für eine andere Rasse entscheiden. Dafür jagt dieser Vierbeiner mit Vorliebe alle möglichen Schädlinge, wie z. B. Maulwürfe, Mäuse oder Wildkaninchen. Diese Tiere haben in Ihrem Garten also keine Chance. Auch im Haus verfolgt er jede Maus vom Keller bis in den Speicher, und selbst die Siebenschläfer werden seine Anwesenheit nicht lustig finden. Er ist immer in Bewegung und bringt wirklich Leben in die Bude. Mit diesem Hund hat man daher kaum Gelegenheit, melancholisch zu werden!

Ernährung, Pflege:
Er braucht nicht viel an Futter, denn er wiegt ja gerade mal 7 kg. Geben Sie diesem Hochleistungssportler jeden Tag 100 g mageres, klein geschnittenes Fleisch sowie 50 g gut weichgekochten Reis oder Hundeflocken und 50 g gekochtes Gemüse (Karotten, grüne Bohnen, Salat...). Aber bitte keine Erbsen, Kartoffeln oder Trockenbohnen, denn sie liegen ihm zu schwer im Magen. Mengen Sie einen Teelöffel Hefeflocken, einen Eßlöffel Sonnenblumen- oder Maiskeimöl oder ein wenig Vitamin- und Mineralpulver unter sein Futter. Achten Sie darauf, daß er immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung hat. Der Jack Russell frißt auch gerne Fertigfutter, das ist praktischer und billiger als Frischfutter.

Im Gegensatz zu seinem Vetter, dem rauhhaarigen Foxterrier, der regelmäßig getrimmt werden muß, braucht der Jack Russell Terrier nur minimale Pflege. Ein paar Bürstenstriche täglich genügen, um Staub, Schmutz und lose Haare aus seinem Fell zu entfernen. Wenn er total verdreckt heimkehrt, muß er in die Badewanne! Benutzen Sie aber ein sehr mildes Shampoo, das seinem Fell nicht schadet! Der Zustand seiner Sohlenballen, seiner Ohren sowie seiner Augen und Zähne muß regelmäßig überprüft werden. Auch Wurmkur, Zeckenhalsband und ähnliches darf man nicht vergessen ... Gut gepflegt kann Ihr vierbeiniger Gefährte leicht vierzehn Jahre alt werden!

Widerristhöhe: Etwa 35 cm für Rüden, etwa 33 cm für Hündinnen.

Gewicht: 5 bis 8 kg für beide Geschlechter.

Farbe:
Vollständig Weiß oder mit lohfarbenen, gelben oder schwarzen Abzeichen, vorzugsweise beschränkt auf Kopf oder Rutenansatz.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre

Andere Namen: Jack Russel Terrier.

Weitere Infos unter:

zurück zur Übersicht