Hunderassen Englische Bulldogge

Englische Bulldogge

Geschichte:
Die englische Bulldogge stammt direkt von den antiken Kampfhunden, den Molossern, ab. Diese Hunde waren sogenannte Bullenbeißer. Sie mußten gegen angebundene Stiere kämpfen. Das war ein beliebter Wettsport schon im Mittelalter. Im Jahr 1632 erschien das erste Mal der Name "Bulldogge": Der in Spanien wohnende Preston Eaton bat einen Londoner Freund, ihm einen Mastiff und zwei gute Bulldogen zu schicken. Diese Kampfhunde hatten mit der heutigen friedlichen und eher phlegmatischen Bulldogge naturgemäß nur wenig gemeinsam.

1835 untersagte das britische Parlament die fragwürdige Volksbelustigung des "Bull Baiting", so daß die Zucht von Bulldoggen nach und nach verschwand. Mitte des 19. Jahrhunderts war die alte Ausprägung des Hundes fast gänzlich verschwunden. Doch begann man nun, einen neuen "guten" Bulldoggentyp zu züchten. Und schon im Jahr 1869 wurden solche Hunde mit großem Erfolg auf der Hundeausstellung in Birmingham gezeigt, und 1865 wurde der erste Rassestandard festgelegt. Die Züchter strebten einen sehr niedrigläufigen, kompakten Hund mit massivem Kopf und kurzer Nase an und setzten sich damit starker Kritik aus: Man warf ihnen die Entwicklung eines Monsters vor. Doch heute zählt der Hund zu den beliebtesten in Großbritannien und Amerika.

Wesen, Haltung:
Vorbeilaufende Passanten schauen die Englische Bulldogge oft mit entsetzten Augen an. Man macht sich über sie lustig, verabscheut und verleumdet sie, und Kinder werden ängstlich von ihr ferngehalten. Irren ist menschlich! Glücklicherweise kennen Herrchen und Frauchen die Vorzüge ihres Hundes und lieben und verstehen ihn.

Die Beziehung zwischen einer Englischen Bulldogge und ihrem Menschen kann man eher als Passion denn als Liebe bezeichnen. Der Hund verlangt den ganzen Tag über Zärtlichkeiten und Zuwendung - "ein bißchen streicheln, ein bißchen kraulen... wunderbar!" Dann windet sich unser vierbeiniger Freund hin und her, rollt sich auf dem Boden, hüpft und wirft sich uns zu Füßen, um uns seine Liebe und sein Wohlempfinden zu beweisen. Die Zuneigung beruht ganz auf Gegenseitigkeit. Zurückweisungen verstören diesen Hund. Ungewöhnlich für einen ehemaligen Kampfhund, aber wahr: Die Englische Bulldogge verträgt keine Gewalt.

Die Englische Bulldogge ist freundlich, aber nie unterwürfig. Sie besitzt einen festen Charakter und Würde. Nähert sich ein Fremder, zeigt sie sich bestimmt, wachsam, aber nicht aggressiv. Läßt Herrchen oder Frauchen den Besucher dann ein, wird sie gleich freundlich - der Gast nimmt das allerdings oft nicht sofort wahr, denn sie schnaubt und runzelt die Augenbrauen. Artgenossen gegenüber ist sie tolerant, vorausgesetzt, diese bleiben friedlich; andernfalls weiß sie sich sehr wohl zu verteidigen.

Der Englischen Bulldoge sagt man einen gewissen Sinn für Humor nach. Mit ihrer Mimik, ihren Possen und Posen erheitert sie die Zweibeiner immer wieder aufs neue. Wie sie dasteht, mit ihrem hohen Hinterteil, die Pfoten platt auf den Boden gedrückt, und ihrer verdrießlichen Miene ... Wenn Sie dann lachen, ihr Komplimente machen und sie loben, macht sie vor Freude Bocksprünge und stellt ihr Temperament und ihre Dynamik unter Beweis. Allerdings nicht lange! Mit einem Mal legt sie sich hin und schläft ein.

Die zuvorkommende, sehr geduldige Englische Bulldogge schraubt ihre Kräfte in der Gegenwart von Kindern zurück. Achten Sie nur darauf, daß sie mit den Kleinen nicht bis zur völligen Erschöpfung spielt. Hündinnen sind meistens sanfter als Rüden.

Die Englische Bulldogge kann problemlos in einer Stadtwohnung gehalten werden. Was für sie zählt, ist nur die Nähe ihres Menschen. Aber auf den täglichen Spaziergängen bekommt sie Bewegung und soziale Kontakte. Sie schätzt auch ein eigenes, möglichst bequemes Plätzchen. Zu Katzen ist sie nicht unbedingt freundlich, aber das Zusammenleben mit einer anderen Bulldogge würde ihr Glück perfekt machen. Die beiden spielen dann ausgiebig miteinander und trainieren dabei Körper und Kondition.

Ernährung, Pflege:
Eine 25 kg schwere Bulldogge bekommt täglich 375 g Fleisch. Dazu kommen je 200 Reis und Gemüse sowie ein vitaminreicher Mineralzusatz. Sie ist ein Vielfraß und spielt bei Besuchern schon mal den halbverhungerten Hund. Aber bitte nichts geben, denn sie neigt zum Fettwerden!

Das kurze, dichte und glatte Fell benötigt nur sehr wenig Pflege. Ab und zu Bürsten reicht aus. Auch ein Bad ist selten nötig, weil sich die Bulldogge nicht oft schmutzig macht. Die Haut dieses Hundes bildet viele Falten. Sie muß immer gut getrocknet und kontrolliert werden, da sich in der Tiefe der Runzeln Infektionsherde bilden können.

Widerristhöhe: Zwischen 30 und 40 cm.

Gewicht: 25 kg für Rüden, 22,7 kg für Hündinnen.

Farbe:
Einfarbig (gestromt; rot in allen Schattierungen, rehbraun, falb, fahl ...), scheckig (weiß mit farbigen Flecken) oder weiß; schwarz und schwarz mit braun höchst unerwünscht.

Durchschnittliche Lebenserwartung: 8 bis 10 Jahre

Andere Namen: English Bulldog

Weitere Infos unter:

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