Hunderassen Leopard Cur

Leopard Cur

Geschichte:
In den Vorstellungen der meisten und nach Webster´s Dictionary bedeutet der Ausdruck "Cur" einen Mischling oder Bastard. In Wirklichkeit sind Curs ein ganz eigner Typ amerikanischer Hunde mit langer, stolzer Verganganheit. Die alten Coon Hunter (Waschbärjäger) führten den Namen drauf zurück, dass ein Hund "cur-tailed" wurde - coupiert -; der Leopard Cur wurde schon zu Beginn der Rasse entweder stummelschwänzig geboren oder "cur-tailed".

Die ersten Siedler im amerikanischen Süden wünschten sich einen einzelnen Hund von mittlerer Größe, der einheimisches Wild jagen oder Aufbaumen bringen konnte. Diese Hunde mußten aggressiv und mutig genug sein, um die Siedler gegen Indianerangriffe zu verteidigen, mit halbwilden Haustieren zu arbeitn und wann immer notwendig zu kämpfen. Wahrscheinlich entstanden diese Hunde ursprünglich aus Kreuzungen verschiedener Hounds, einheimischer Rassen und möglicherweise eingeborener amerikanischer Paria Hunde, jedenfalls folgten diese Curs den Siedlern in den amerikansichen Westen. Curs haben von Natur aus die Veranlagung, ihr Wild auf die Bäume zu jagen, so gehören sie mit Vorrang zu den Ursprungsrassen der Coonhounds.

Der Leopard Cur war wahrscheinlich das Original all dieser Typen, es gab ihn bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Nordosten von Carolina. Spanischer Eroberer hatten bereits 1542 Kriegshunde, oft von blaugescheckter Farbe, mit nach Amerika gebracht. Auch die Franzosen kamen, begleitet von ihren Hunden, in die südlichen Länder, nicht nur mit ihren berühmten Hounds, sondern möglicherweise auch mit dem großen, kühnen Beauceron vom Harlequintyp. Später wurde dieses Gebiet von Einwanderern aus England, Schottland und Irland besiedelt, auch sie brachten eine Vielfalt von Hunden - Hounds (einschließlich dem gescheckten Kerry Beagle) und Hütehunden (wie dem merlefarbenen Collie) mit. So kann man durchaus den Ursprung der "Leopardenfarbe" (blue merle) nachvollziehen. Sie könnten sowohl von den Hounds wie von Hirtenhunden stammen.

In den frühen Pionierzeiten waren der Bauernhof und das Ackerland eingezäunt, um die Tiere draußen zu halten.

Rinder und halbwilde Schweine liefen frei durch die Wälder, versorgten sich selbst und wurden einmal jährlich zusammengetrieben. Für diese Aufgabe brauchte der Farmer einen Hütehund, der zäh und aggressiv genug war, ähnlich den alten "Bulldoggen" an die Nase ging. Gleichzeitig brauchte er aber auch einen Jagdhund, der ihn in die riesigen Wälder begleitete, um Eichhörnchen, Waschbären und anderes Wild zu schießen. Dieser mußte aber auch mutig und kräftig genug für die Großwildjagd sein - etwa auf den Panther (den östilichen Puma). Diese Hunde wurden unterschiedlich Leopard Dog, Leopard Cur oder einfach nur Cur genannt, waren vor der amerikanischen Revolution allgemein bekannt.

Mit den Pionieren wanderten die Leopard Curs westwärts nach Tennesse, Kentucky und noch weiter. Später - insbesondere während des Bürgerkriegs - ging diese Wnaderung weitr in den Südwesten von Texas und Oklahoma.

Diese Rasse war, was die Ausgangsrassen angeht, auf zweierlei Arten einmalig. Als erstes in ihrem Bestreben, stets ihren Herren zu dienen - während der reine Hound im allgemeinen ein viel unabhängigeres Tier ist. Dieser Faktor stammt mit Sicherheit aus den Rassen, denen dieses Gefallenwollen angeboren ist - den Hütehunden. Der zweite Zug war die natürliche Veranlagung und Fähigkeit, die verfolgten Tiere zum Aufbaumen zu bringen. Woher diese stammt ist reine Vermutung. Möglicherweise kommt es aus der Kriegshund/Bulldog-Mentilität, - möglicherweise war es auch ganz einfach ein glücklicher Zufall. Jedenfalls war es zusammen mit den zahlreichen Waschäberen in Amrika gerade dieser Instinkt, Beute zum Aufbaumen zu bringen, was die Nachfrage nach der Leistung dieser Hunde auslöste. Andere Hounds arbeiteten einfach nur auf der Fährte, erst mit dem Einkreuzen von Curs in Foxhounds und andere entstand der "treeting American Coonhound".

Aber Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich das Leben selbst in abgelegenen Gebirgswäldern soweit verändert, dass man für den im alten Stil jagenden Leopard Cur kaum noch Verwendung hatte. Anfang der 50er Jahre waren nur noch wenige einigermaßen rassereine Hunde übriggeblieben.

Etwa um diese Zeit machten sich drei Männer unabhängig voneinander daran, diese abgelegenen Gebiete zu erforschen. Alle drei - J. Richards McDuffie, Leroy E. Smith und A.W. Carter - bauten eigene Zuchtprogramme auf, um diese alte amerikanische Rasse zu erneuern. Als sie sich 1959 trafen, gründeten sie die "American Cur Breeders Association" zur Förderung und Pflege dieser Rasse. Dabei versuchten sie, nur solche Hunde einzutragen, die ihren Ursprung auf North Carolina zurückführen konnten.

Im Jahr 1974 übertrug der Regtistrator McDuffie das Eintragungsbüro auf Billie Williams in Missouri. Seine Organisation - der ACBA - bemüht sich bis zum heutigen Tage weiter um die Förderung der Rasse. McDuffie und andere sind jedoch sehr beunruhigt darüber, das ein paar skrupellose Züchter die Leopards des alten Stils mit anderen Hounds kreuzen, die aufgrund des dominanten Merlegens daraus entstandenen gescheckten Welpen dann als Leopard Cur einzutragen versuchen. Deshalb gründeten diese Männer das "Leopard Tree Dog Registraion Office", das seit 1977 ausschließlich auf Original-Curs von North Carolina zurückführen können. Viele moderne Züchter lassen heute ihre Hunde doppelt eintragen, beim ACBA wie beim LTD.

Wesen, Haltung:
Der echte Leopard Cur hat Aussehen, Wesen und Jagdstil, die ihn klar als "Cur" unterscheiden. Sie haben vorzügliche Nasen, sind ausgezeichnete Laufhunde von großer Schnelligkeit auf kalter Fährte. Aber sie sind "gespalten stimmig" ("chop-mouthed"), das heißt, dass sie mehr bellen als das langgezogene Geläut eines Hounds aufweisen. Diese Hunde "jagen um der Beute willen" (run for blood), was gesagen soll, dass der Kampf am Ende der Fährte ihr Antriebsmotor ist. Für den reinrassigen Hound ist das Verfolgen der Fährte Hauptmotivation.

Der Leopard Cur hat kleine, kürzere Behänge, ziemlich hoch angesetzt, feste Katzenpfoten. Heute werden die meisten Leopard-Cur-Welpen mit langen Ruten geboren, nicht coupiert. Seinem Herrn gegenüber ist der Cur außerordentlich anhänglich, immer darum bemüht, zu gefallen. Er neigt dazu, Ein-Mann-Hund zu sein, ist Fremden gegenüber mißtrauisch. Obgleich er in der Regel lieber vor Fremen ausweicht, wird er sich in die Ecke getrieben umwenden, seinen Boden verteidigen. Stark bemuskelt und temperamentvoll vermittelt der Leopard Cur den Eindruck einer gespannten Feder, jederzeit zur Aktion bereit. Die Rasse ist mutig, hat große Ausdauer, vermag auch bei extremen Temperaturen zu arbeiten.

Planmäßige Zucht nur auf Farbe wird stark abgelehnt, die jagdliche Leistung des Hounds ist viel wichtiger als seine Jacke. "The American Cur Breeders Association" hält sich an die Geschichte: "Unabhängig von der Farbe, wenn er ein vorzüglicher Jagdhund war, wurde er zur Zucht verwandt. Wenn nicht, bereitete ihm eine Kugel das Ende." Ganz offen und einfach! Die Zucht von Leopardfarbe mit Leopardfarbe ist niemals zulässig. Hieraus könnten weiße Welpen, geschädigt durch Taubheit oder Blindheit, entstehen.

Ernährung, Pflege: Der Leopard Cur braucht eine einfache, aber hochwertige Nahrung. Ein etwa 25 kg schwerer Hund braucht täglich 350 g Fleisch, 150 g Getreideflocken oder Nudeln und 100 g Gemüse. Während der Jagdsaison müssen noch zusätzlich Proteine und Vitamine gefüttert werden. Kuh- oder Ziegenmilch eignet sich sehr gut als Nahrungsmittel für Welpen und für säugende Hündinnen. Man darf den Hunden aber nicht zuviel davon geben, sonst ist Durchfall vorprogrammiert. Auch Eier sind gut für ihre Gesundheit, denn sie sind reich an Vitaminen, Fetten und Kalzium. Die Hunde fressen sie sowohl roh als auch gekocht. Der Leopard Cur liebt Brot; es sollte allerdings trocken verfüttert werden und nicht in allzu großer Menge. Ist es feucht oder verschimmelt, verursacht es Verdauungsprobleme.

Wie alle Hunde, die sich gern und viel in der freien Natur bewegen dürfen, muß man auf Zecken, Milben usw. achten und überprüfen, ob Augen und Ohren sauber sind.

Gewicht:Ca. 20 bis 32 kg für beide Geschlechter.

Farbe:
In der Regel leopardgefleckt (merle) oder schwarz/lohfarben; gelegentlich gelb, gestromt und blau (Mausfarben); weiße Punkte oder Halskrausen zulässig.

Andere Namen:Leopard Tree Dog

Weitere Infos unter:

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